Kleines Bad renovieren: Die besten Tipps für mehr Platz
Eine Vielzahl aller Menschen in Deutschland muss mit einem kleinen Bad von unter 6 qm auskommen. Dabei kann der Raum schnell überfüllt und unpraktisch erscheinen, vor allem wenn eine Badewanne den Weg versperrt. Wenn Sie jedoch Ihr kleines Bad renovieren und dabei moderne Designstandards einhalten, können Sie auch bei wenig Platz eine wahre Wohlfühloase schaffen. Wir erklären Ihnen in diesem Ratgeber, worauf Sie bei Ihrer Renovierung unbedingt achten sollten: Clevere Raumaufteilung, platzsparende Einrichtung sowie eine stilvolle Badgestaltung. Dadurch wird Ihr kleines Minibad zu einem echten Highlight.

Badsanierung




Das Wichtigste auf einen Blick
- Kleine Bäder in Deutschland: Die durchschnittliche Größe eines Badezimmers bewegt sich derzeit bei 7 bis 9 Quadratmeter. Wenn Sie 6 qm oder weniger zur Verfügung haben, müssen Sie den verfügbaren Raum ideal gestalten und einige Tipps beachten.
- Kleines Bad renovieren: Beachten Sie bei einer Renovierung zunächst die Bedürfnisse aller Nutzer, speziell von Kindern und Senioren. Erstellen Sie im Anschluss mit unserem Badplaner einen maßstabsgetreuen Grundriss und probieren Sie verschiedene Varianten aus.
- Platzsparende Einrichtung: Eine bodenebene Dusche und ein modernes Wand-WC öffnen den Raum. Funktionale Möbel mit viel Stauraum sind in kleinen Bädern ideal: so zum Beispiel ein Waschtischunterschrank sowie ein Spiegelschrank.
- Fliesen, Farben & Lichter: Mit einer cleveren Farbwahl und einer stimmigen Beleuchtung lässt sich der Raum optisch vergrößern. Zudem sind diese Aspekte für das Wohlempfinden von entscheidender Bedeutung – so schaffen Sie Ihr Traumbad.
- Kosten & Zeitplan: Bei 6 Quadratmetern kostet eine Badrenovierung in unserem Beispiel rund 8.700 Euro (einfache Ausstattung), eine Luxusausführung kostet schnell das Dreifache. Bei der Zeitplanung sind zwei bis drei Wochen ein guter Richtwert.
Was ist ein kleines oder sogenanntes Mini-Bad?
Ein kleines Badezimmer ist in der Regel weniger als 6 Quadratmeter groß ist. Solche Bäder erfordern eine sorgfältige Planung, um den begrenzten Platz optimal zu nutzen und gleichzeitig funktional und ansprechend zu gestalten. Grundsätzlich lassen sich Bäder in folgende Kategorien aufteilen:
Kleines Bad – unter 6 qm
Durchschnittliches Bad – zwischen 7 und 9 qm
Großes Bad – 10 qm und mehr
Kleines Bad renovieren: Alle Schritte und praktische Tipps
Die Planung eines neuen Badezimmers kann zwar kompliziert sein, doch dank guter Vorbereitung treffen Sie von Anfang an die richtigen Entscheidungen. Mit unseren Tricks werden Sie zum Experten – lesen Sie im Anschluss auch unseren Begleitartikel: kleines Bad optisch vergrößern.
Planung und Gestaltung des Grundrisses
Ein gut geplanter Grundriss ist das Fundament jeder Badezimmerrenovierung. Die richtige Anordnung der Elemente, von der Dusche bis zum Waschbecken, kann den verfügbaren Raum maximieren und gleichzeitig für ein harmonisches Raumgefühl sorgen. Planen Sie einen durchdachten Grundriss, um den Raum optimal zu nutzen. Hier sind einige Tipps:
Bedürfnisse erfassen: Klären Sie zunächst die Bedürfnisse aller zukünftigen Benutzer. Gibt es Kinder, Senioren oder Menschen mit Einschränkungen, die das Bad später nutzen sollen? Das kann oft ein wichtiger Indikator für die Raumaufteilung sein.
Optimale Anordnung der Sanitärobjekte: Platzieren Sie Waschbecken, Toilette, Badewanne und Dusche so, dass sie den Raum nicht blockieren und gut zugänglich sind. Achten Sie auf möglichst hohe Bewegungs- und Barrierefreiheit bei der Nutzung.
Raumtrenner und Nischen einbinden: Verwenden Sie Vorwandinstallationen, um Technik und Wasserleitungen zu verbergen und gleichzeitig praktische Nischen und Ablagen zu schaffen. Das trägt auch zu einem offenen und modernen Gesamtbild bei.


Platzsparende Badeinrichtung für mehr Raumgewinn
Leider sind in der Vergangenheit viele Badezimmer mit Eigenheiten geplant worden, die heute sogar als Makel gelten. So zum Beispiel die klassische Badewanne zum Duschen: Das ist nicht nur unpraktisch, sondern kann sogar ein Sicherheitsrisiko darstellen, vor allem im hohen Alter. Aber es gibt noch mehr Möglichkeiten, um auf einfache Weise mehr Fläche zu gewinnen:
Walk-in-Dusche statt Badewanne: Falls der Platz nicht für beides ausreicht, ist eine Walk-in-Dusche definitiv vorzuziehen, da sie Vorteile bei Design und Barrierefreiheit bietet. Sonst kann zum Duschen und Baden eine Kombiwanne ein guter Kompromiss sein.
Wand- statt Stand-WC: Ein modernes Wand-WC lässt den Boden frei und trägt zu einem offeneren Gesamtbild bei. Zudem erleichtert das die Bodenreinigung – bei Bedarf können Sie später mit wenig Zusatzaufwand sogar die WC-Höhe anpassen.
Einsatz von multifunktionalen Möbeln: Nutzen Sie Möbel, die mehrere Funktionen erfüllen, z. B. Waschtischunterschränke mit integriertem Stauraum oder Spiegelschränke. So können Sie alle Utensilien verstauen und ein aufgeräumtes Bad garantieren.


Klassische Fliesen oder fugenloses Design
Eine weitere wichtige Entscheidung: Möchten Sie ein klassisches Bad mit Fliesen oder eine fugenlose, schicke Alternative? Beide Optionen haben ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile, weitere Informationen finden Sie beispielsweise in unserem Artikel zu fugenlosen Trends im Badezimmer. Hier sind die wesentlichen Unterschiede auf einen Blick:
Klassische Fliesen: Sie sind wasserfest, robust, günstig und bieten viele Möglichkeiten zur Gestaltung. Für kleine Bäder empfehlen wir große Fliesen ab 30 x 30 cm mit wenig Unterbrechungen, um dem kleinen Raum mehr optische Weite zu verleihen.
Fugenlose Alternativen: Materialien wie Kunstharz, Naturstein oder Vinyl eignen sich ebenfalls hervorragend für Boden und Wände. Sie sind einfacher zu reinigen und sehr langlebig. Zudem strecken die durchgehenden Flächen optisch das Badezimmer.
Halbhohe Verfliesung: Eine moderne Zwischenlösung kann eine halbhohe Verfliesung sein. Sie haben dadurch die Möglichkeit, ein individuelles Baddesign noch stärker zur Geltung kommen zu lassen. Für Nassbereiche empfehlen wir klassische Fliesen.


Farbgestaltung für mehr optische Weite
Speziell im Minibad spielt die Farbe eine wichtige Rolle, da sie Eindrücke verstärken oder aufbrechen kann. Das gilt sowohl beim Einsatz von Fliesen als auch alternativen Materialien. In unserem ausführlichen Artikel zu Badezimmer-Farben finden Sie eine ausgezeichnete Hilfestellung zu diesem umfassenden Thema. Das sind die wichtigsten Aspekte:
Art der Farbe: Beim Streichen Ihres Bades sollten Sie unbedingt darauf achten, nur wasserfeste und schimmelabweisende Farben zu verwenden. Latex-, Silikat-, Kalk- und Dispersionsfarben eignen sich hervorragend, sofern sie speziell für Feuchträume vorgesehen sind.
Helle Farben: Ein kleines Bad lässt sich dank heller Farben optisch vergrößern. Weiß, Beige und helle Pastellfarben sind empfehlenswert. Kombinieren Sie idealerweise benachbarte Farbtöne mit gleicher Helligkeit, um ein stimmiges Gesamtbild zu erzeugen.
Dunkle Farben: Doch auch dunklere Töne haben ihre Daseinsberechtigung im Minibad, denn sie wirken modern und behaglich. So kann ein dunkler Boden mehr optische Sicherheit bieten, er führt aber auch zu einem etwas beengendem Raumgefühl.


Ideen zur schicken Beleuchtung im Mini-Bad
Abgesehen von den Farben spielt das Licht im Badezimmer ebenfalls eine wichtige Rolle mit Hinblick auf das Raumgefühl. Natürliches Tageslicht ist immer wünschenswert, aber aufgrund der Lage häufig nicht machbar. Mehrere Lichtquellen im Bad sorgen trotzdem für eine gute Ausleuchtung zu jeder Tageszeit. Halten Sie sich an folgende Tipps:
Grundbeleuchtung: Mit Wand- und Deckenleuchten schaffen Sie eine stimmige Beleuchtung im Badezimmer. Verteilen Sie mehrere Leuchten dezentral, vermeiden Sie aber eine Positionierung über dem Kopf von Nutzern (unangenehmer Lichtdruck).
Funktions- und Effektbeleuchtung: Hierzu gehört eine effektive Funktions-Spiegelbeleuchtung, idealerweise von beiden Seiten, um störende Schattenbildung zu minimieren. Mit einer Effektbeleuchtung inszenieren Sie Nischen und Objekte (siehe Bilder).
Farbtemperatur: Weißes Licht bietet Klarheit, wirkt aber etwas steril. Warmes Licht wirkt gemütlich, gibt aber Farben ungenau wieder. Deswegen ist warmweißes Licht ein guter Kompromiss. Ideal: biodynamisches Licht, das sich zur Tageszeit anpasst.


Spezielle Lösungen & Ideen für kleine Räume
Praktische Überlegungen
Schiebetüren im Badezimmer nehmen weniger Platz ein
Sie können Türbänder wechseln, damit Türen nach außen schwenken
Hersteller bieten oftmals kompakte Modelle/Badeinrichtung für kleine Bäder an
WC und Waschbecken an der Wand lassen den Raum großzügiger wirken
Doppelfenster lassen sich teilweise zumauern, um mehr Wandfläche zu gewinnen
Gestalterische Ansätze
Gestalten Sie Ihr Minibad einheitlich und minimalistisch für mehr optische Klarheit
Reflektierende Oberflächen wie Glas und Metall verteilen das Licht besser im Raum
Ein großer Spiegel trägt zum Raumgefühl bei (ideal: gegenüber einem Fenster)
Nutzen Sie eingebaute Effektbeleuchtung, um mehr Weite zu vermitteln
Stauraum & Ordnung
Der Platz zwischen den Sanitärobjekten bietet oft zusätzlichen Stauraum
Regalböden aus Glas wirken weniger dominant als andere Materialien
Handtuchwärmer trocknen Handtücher und heizen gleichzeitig den Raum
Verwahren Sie selten genutzte Utensilien bei wenig Platz in einem anderen Zimmer
Kleines Bad renovieren: Beispiele zu Kosten & Dauer
Eine der typischen Fragen bei jeder Badrenovierung: Wie viel kostet mich eigentlich ein neues Badezimmer? Einer der wichtigsten Faktoren ist dabei die Größe des Raums. Grundsätzlich skalieren die Kosten nämlich mit der Fläche – 3.000 bis 5.000 Euro pro Quadratmeter sind ein üblicher Orientierungswert. Aber Ausstattung und Materialien spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Wir geben Ihnen praktische Beispiele zu zwei Badezimmern mit 6 Quadratmetern:
Standard-Ausstattung | Luxus-Ausstattung |
– Dusche mit Glasabtrennung – Einfaches Waschbecken und Stand-WC – Normale Armaturen und traditionelle Fliesen | – Luxuriöse Walk-in-Dusche – Naturstein-Waschbecken und spülrandloses Wand-WC – Designer-Armaturen und hochwertige Marmor-Verarbeitung |
ab 8.700 € | ab 28.400 € |
Bei der Dauer einer Badrenovierung hängt vieles von Ihrem gewählten Anbieter ab. So können Sie mit einer Komplettbadsanierung aus einer Hand viel Zeit sparen, da die Abstimmung der verschiedenen Handwerker direkt über den Dienstleister erfolgt.
Falls Sie alle Entscheidungen bereits getroffen haben und nur noch die Umsetzung aussteht, sind zwei bis drei Wochen ein realistischer Planungswert:
1. Woche | – Alte Sanitäranlagen, Fliesen und Möbel entfernen und entsorgen – Rohr-, Elektro- und Sanitärinstallationen neu verlegen oder anpassen – Ggf. (neue) Wände umbauen, entfernen oder errichten |
2. Woche | – Maurer- und Fliesenarbeiten, Abmauerungen und Putzarbeiten – Einbau von (Fußboden-)Heizung und Estrich-Verlegung – Neue Fliesen und Böden verlegen |
3. Woche | – Verschiedene Malerarbeiten, Wände und Decken streichen – Einbau von neuen Sanitäranlagen, Badmöbeln und Armaturen – Abschließende Ausbesserungsarbeiten und Qualitätskontrolle |

Badezimmer Raumkonfigurator
Abschluss: Checkliste für die Badplanung eines kleinen Badezimmers
Grundlegende Überlegungen
Raumplanung und Nutzung
Technische Aspekte
Welchen Stil möchte ich für mein Badezimmer?
Wer wird das Bad nutzen (Kinder, ältere Personen, Gäste)?
Muss das Bad barrierefrei gestaltet sein?
Wie kann ich vorhandene Nischen und Ecken optimal nutzen?
Ist die derzeitige Anordnung der Sanitärobjekte funktional oder sollte sie geändert werden?
Welche Sanitärobjekte benötige ich (Waschtisch, WC, Dusche/Wanne)?
Welche Möbel und Aufbewahrungslösungen sind platzsparend und praktisch?
Muss die Heizung erneuert oder verbessert werden?
Ist das Belüftungssystem ausreichend für die Raumgröße?
Welche Art von Beleuchtung ist ideal (Grundbeleuchtung, Effektbeleuchtung)?
Budget und Kostenplanung
Planung und Organisation
Zusätzliche Tipps
Wie hoch ist mein Budget für die Renovierung?
Welche Kosten sind für Materialien und Handwerker zu erwarten?
Sind alle Spar- und Steuerpotenziale ausgereizt?
Habe ich alle Maße genau genommen?
Ist ein realistischer Zeitplan erstellt, und sind die notwendigen Handwerker engagiert?
Gibt es eine alternative Waschgelegenheit oder Ausweich-Badezimmer während der Bauzeit?
Wie kann ich Stolperfallen beseitigen und für mehr Bewegungsfreiheit sorgen?
Habe ich genügend Stauraum und Ablageflächen eingeplant?
Sind die Einbauhöhen für alle Sanitärobjekte passend und komfortabel?