Bad Grundriss – Das Maximum herausholen
40 Minuten verbringen wir durchschnittlich jeden Tag im Bad. Diese Zeit kann voll zur Entspannung beitragen – wenn es das Badezimmer zulässt. Denn einerseits ist das durchschnittliche Bad in Deutschland immerhin 9 Quadratmeter groß. Doch andererseits beinhaltet die Statistik auch viele Bäder, die klein, schmal oder im Dach untergebracht sind.
Badsanierung
Das Wichtigste in Kürze
- Raumplanung verstehen: Die optimale Gestaltung eines Badezimmers beginnt mit dem Verständnis des Raums und der individuellen Bedürfnisse der Nutzer.
- Platzsparende Lösungen: In kleinen Bädern sollten überflüssige Elemente entfernt und Stauraum clever genutzt werden, z.B. durch rechteckige Sanitärobjekte und Stauraum in der Höhe.
- Raum optisch vergrößern: Große Spiegel, helle Fliesen und platzsparende Möbel tragen dazu bei, dass Räume größer und ruhiger wirken.
- Individuelle Lösungen je nach Grundriss: Anpassungen für spezielle Raumformen wie rechteckige, schlauchartige oder Dachschrägen-Bäder durch maßgeschneiderte Sanitärobjekte und Trennwände.
- Tipps für besondere Bäder: Familienbäder, Gäste-WCs und verwinkelte Räume profitieren von durchdachten Zonenaufteilungen und cleverer Ausstattung wie wandmontierten Möbeln.
Psychologen attestieren: Räumliche Enge kann Stress auslösen! Durch eine kluge Raumaufteilung lassen sich solche Probleme aber perfekt lösen. Genau darum geht es beim Thema Badezimmer Grundriss.
Es gibt bereits einige Ratgeber, die sich dem Grundriss für das Badezimmer widmen. Dabei geht es oft um Standardmaße und Normen.
Denn tatsächlich lässt die falsche Anordnung von Waschbecken, Dusche, WC und Stauraum viele Badezimmer unnötig eng wirken. Das wirkt sich bei einer Grundfläche von wenigen Quadratmetern besonders negativ aus.
Daher zeigen wir an Beispielen, wie unsere Planerinnen und Planer das Maximum aus einem Bad-Grundriss herausholen! Darüber hinaus geben wir Ihnen praktische Tipps, wie Sie selbst gute Lösungen finden können.
Badezimmer Grundriss erst verstehen, dann planen
Eingangs hatten wir festgestellt, dass es nötig ist, den Raum zu verstehen, um einen guten Badezimmergrundriss zu planen. Wie die Analyse der realisierten Badbeispiele offenlegt, zählt noch mehr: Die perfekte Planung hängt nicht nur ab vom Raum mit seinen Möglichkeiten und Grenzen, sondern auch von den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Nutzerinnen und Nutzer.
Grundrissplanung vorbereiten
Bevor wir mit einer neuen Badplanung beginnen, beschaffen wir uns eine Datengrundlage. Dazu gehören exakte Maße. Wir vermessen alle Flächen inklusive der Raumhöhen und übertragen die Werte in digitale Grundrisse und Modelle. Die Magie eines Badezimmer Grundriss besteht darin, dass er die Fantasie beflügelt: Losgelöst von der bestehenden Ausstattung kann das ganze Badezimmer ganz neu gedacht werden! Sanitärobjekte und Gegenstände lassen sich neu platzieren. Dazu arbeiten wir mit einem 3D-Badmodell am Bildschirm.
Tipp: Denken Sie sich die bestehende Einrichtung weg
Wenn Sie mit ihrem aktuellen Badezimmer nicht ganz zufrieden sind, können Sie sich mit einem einfachen Trick helfen: Denken Sie sich alle Objekte wie Badewanne, Dusche, WC und Waschbecken einfach einmal weg. Anschließend platzieren Sie die Objekte vor dem geistigen Auge neu. Daraus lässt sich wertvolle Inspiration für die Planung gewinnen. Gleichzeitig entsteht so ein erstes Gefühl für die natürlichen Limitierungen, die jeder Raum mit sich bringt.
Zu einer professionellen Grundrissplanung gehört es auch, den Verlauf der Leitungen und Rohre sowie die genauen Positionen der Anschlüsse zu kennen. Denn natürlich muss auch bei einem neu genutzten Grundriss alles sauber funktionieren und beispielsweise das richtige Gefälle für Abwasser aus Dusche, Wanne, Becken und WC eingehalten werden. Doch sehr oft ist es möglich, Anschlüsse neu zu setzen und Leitungsabschnitte anzupassen. Das gilt für Altbauten und neuere Gebäude gleichermaßen.
Grundriss im kleinen Bad optimal planen
Viele Bäder sind nahezu quadratisch, dafür aber nicht besonders groß. 3 mal 3 oder sogar nur 2 mal 2 Quadratmeter sind keine Seltenheit. Sie möchten ein kleines Bad in ein Wohlfühlbad verwandeln?
Ideen für kleine Bäder
Überflüssiges weglassen
Eine so gut wie nie genutzte Badewanne nimmt zu viel Platz weg. Ein modernes Duschbad mit mehr Bewegungsfreiraum kann mehr Komfort bieten.
Stauraum in die Höhe auslagern
Bei hohen Decken lässt sich Stauraum in der Höhe gewinnen. Das macht den Raum optisch luftiger und lässt nebenbei noch allerhand Utensilien verschwinden.
Rechteckige Sanitärobjekte wählen
Rechteckige Waschbecken und WCs eignen sich für kleine Räume, da sie sich in Ecken montieren lassen und somit mehr Platz in der Raummitte übrig bleibt.
Raum optisch vergrößern
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um einen Raum ruhiger und größer wirken zu lassen:
- Helle, großformatige Fliesen, die wenig Fugen in den Raum bringen
- Ein großer Wandspiegel
- Eine innen verspiegelte Badezimmer-Türe
- Kompakte Badmöbel mit viel Stauraum
Noch mehr Einrichtungstipps finden Sie in unserem Ratgeber „Kleines Bad gestalten“.
Referenzbeispiel: Mehr Freiraum im Minibad mit nur 3 qm
In diesem Beispiel haben unsere Badplanerinnen und Badplaner zusammen mit dem Kunden den Grundriss für ein Minibad komplett neu gedacht. Die Methode „Überflüssiges weglassen“ führte dazu, dass statt der Duschwanne eine begehbare Dusche in das Badezimmer einzog. Eine speziell für die Eckmontage gestaltete Kombination von Waschbecken und Spiegelschrank entspricht der Idee von Stauraum in der Höhe – und der Spiegel erzeugt gleichzeitig das Gefühl von mehr Raum. Auch das WC wurde bei diesem Badgrundriss über Eck geplant. Diese Anordnung führt insgesamt dazu, dass in der Raummitte deutlich mehr Bewegungsraum übrig bleibt.
Badezimmer Raumkonfigurator
Grundriss-Tipps für rechteckige Bäder
Gerade in Wohnungen in mehrgeschossigen Altbauten gibt es noch viele längliche Badezimmer. Diese lang gestreckten, rechteckigen Badezimmer werden auch „Schlauchbäder“ genannt. Dieser Typus hat natürliche Einschränkungen – alle Objekte die seitlich an den Wänden angebracht sind und weit in den Raum hineinragen, schränken die Nutzer ein.
Tipps für längliche Badezimmer
Sanitärobjekte in Sonderformaten wählen
Der Markt bietet nicht nur Waschbecken in der Standardtiefe von 50 Zentimetern, sondern auch deutlich schmalere Varianten. Diese sind für enge Bäder besonders gut geeignet.
Schmale Trennwände einplanen
Wo es keine Ecken gibt, die sich nutzen lassen, können durch nachträglich eingezogene Trennwände auch künstlich Ecken geschaffen werden. In diesen lassen sich beispielsweise hohe Schränke oder Über-Eck-Lösungen für Waschbecken oder WC anbringen.
Grundriss-Erweiterung prüfen
Welcher Raum grenzt an das vorhandene Badezimmer an? Ist es möglich, durch Entfernen oder Versetzen einer (nicht-tragenden) Wand dem Bad zusätzliche Fläche abzugeben? Lässt sich die Tür zum Bad weiter in den Flur vorziehen? Falls so etwas möglich ist, kann aus dem Schlauchbad ein großzügigeres Bad entstehen.
Referenzbeispiel: Schlauchbad mit nur 80 cm Breite
Das hier gezeigte Schlauchbad war eine besondere Herausforderung. Die drei Quadratmeter Fläche verteilten sich auf vier Meter Länge – und nur 80 Zentimeter Breite. Für den Umbau konnte eine ungewöhnliche Lösung gefunden werden: Ein temporärer Duschbereich in der Badmitte lässt sich bei Bedarf durch Glasfalttüren abtrennen. Ansonsten ist die Dusche einfach Durchgangzone auf dem Weg zum WC. Das ursprünglich zu große Waschbecken wurde durch ein Sonderformat ersetzt. Spiegel und Lackspanndecke (eine glatte, leicht spiegelnde Wandverkleidung für die Badezimmer-Decke) vergrößern den Raum zusätzlich.
Grundriss planen für das Bad mit Dachschräge
Badezimmer im Dach sind durch die Neigung der Decke definiert. Die Schräge gibt die Möglichkeiten vor. Den Ausgangspunkt für die Grundrissplanung bilden hier die Stehhöhen der Nutzer. Frauen sind im Schnitt etwas weniger als 1,70 Meter groß, Männer rund 1,80 Meter. Für größere Nutzer muss mehr Platz eingeplant werden, damit beim Hinsetzen und Aufstehen im Bad der Kopf verschont bleibt.
Planungstipps für Bäder mit Dachschräge
Niedrige Bereiche als Stauraum nutzen
Dachschrägen, die bis auf den Boden hinunterlaufen, sind perfekte Stauräume. Sie lassen sich beispielsweise mit maßgeschneiderten Badmöbeln nutzen.
Wanne und WC unter die Dachschräge setzen
Während Dusche und Handwaschbecken möglichst wenig von der Dachschräge beeinträchtigt werden sollten, können Wanne und WC darunter platziert werden – eng abgestimmt auf die Größe der Nutzer.
Schallschutz mit einplanen
Vom Dach rauscht das Abwasser oft mehrere Meter durch die Hausleitungen in die Tiefe. Und dies kann enorm stören. Schallschutz ist daher besonders für Bäder im Dach ein wichtig.
Referenzbeispiel: Bad unter steil abfallendem Dach
In diesem Badezimmer ging es doppelt eng zu: Der Raum war nicht nur knapp, sondern auch durch die Dachschräge limitiert. Durch das Entfernen der Wand zum angrenzenden WC sowie durch das Versetzen der Eingangstür konnte Luft gewonnen werden. Gleichzeitig wurden alle Sanitärobjekte neu positioniert. Die Badewanne wanderte weg von der Dusche und in eine neue Position, in der Sie sich in die Ecke schmiegt, aber gleichzeitig Platz für Stauraum über Eck freigibt. Durch das Versetzen der Trennwand für die Dusche entstand eine neue Möglichkeit, das Waschbecken stimmig zu platzieren. Die neue Raummitte ist völlig frei und lässt sogar genug Freiheit, wenn mehrere Personen das Bad gleichzeitig nutzen.
Grundriss-Lösungen für das Familienbadezimmer
In jedem vierten deutschen Haushalt teilen sich drei oder mehr Familienmitglieder das Bad. Das führt häufig zu einer morgendlichen „Rush-Hour“ – mit den entsprechenden Engpässen. Wenn jedes Familienmitglied einzeln ins Bad möchte, ist natürlich alleine das ein Staugrund. Es gibt aber auch Grundrisslösungen, die zur Entspannung beitragen und die gleichzeitige Nutzung erleichtern.
Größere Bäder klug ausstatten
Doppelwaschbecken einplanen
Ein Waschtisch mit zwei Becken entspannt die Situation im Familienbad deutlich. Gepaart mit einem effektiv beleuchteten, großzügigen Badspiegel kann diese Zone auch ein Hingucker sein.
Trennung von Dusche, Wanne und WC
Wenn es an den Waschbecken hoch her geht, möchten andere Badnutzer gerne ihre Ruhe haben. Mit Schiebetüren und Trennwänden lassen sich Dusche, Wanne und WC separieren.
Platz für Handtücher und Badutensilien
Im Grundriss für ein Familienbad sollte Stauraum klar definiert sein. Unter einem Doppelwaschbecken ist ein guter Platz für geräumige Unterschränke. Ein großer Badspiegelschrank kann auch üppige Pflegesortimente aufnehmen.
Referenzbeispiel: Familienbad im Dachgeschoss
Wie eine gute Zonierung und funktionale Separierung gelingen kann, zeigt dieses Familienbad. Wanne, Dusche und WC sind voneinander abgetrennt. Elegante, an der Wand montierte Schränke bieten ausreichend Platz. Zwar muss in diesem Badezimmer ein einfacher Waschtisch für alle Familienmitglieder genügen, dafür bietet dieser Stehbereich zur Raummitte hin sehr viel Bewegungsfreiheit. Die großformatigen Wandfliesen und der große Spiegel entspannen den Raum zusätzlich. Der Boden in Holzoptik strahlt Gemütlichkeit aus.
Bäder mit verwinkeltem Grundriss
Insbesondere in älteren Gebäuden gibt es auch verwinkelte Bäder, etwa Badezimmer in L-Form oder T-Form. Hier gilt es, aus der Not eine Tugend zu machen: Die Zonen, die sich aufgrund des verwinkelten Grundrisses dem ersten Blick entziehen, können für WC und Bidet genutzt werden. Der gut einsehbare Bereich ist optimal für großzügige Waschtisch-Installationen. Durch bodengleiche Duschen mit transparenten Türen lässt sich vermeiden, dass der Blick weiter verstellt wird.
Referenzbeispiel: Bad in L-Form
In dem alten Bad gab es eine Badewanne. Diese sollte gegen eine großzügige Dusche getauscht werden. Ergänzend zur Toilette war ein Bidet gewünscht. Der Waschtisch sollte groß werden. Für den L-förmigen Grundriss fand unser Planerteam gemeinsam mit den Kunden eine perfekte Lösung. Die Dusche konnte in der Ecke platziert werden, transparent abgetrennt durch eine Glastür und eine halbhohe Einbauwand. Durch die Vorwandmontage von Waschbecken, Bidet und Toilette entstanden elegante Ablageflächen.
Optimale Raumaufteilung im Gäste WC
Das Gäste-WC ist ein Aushängeschild für einen Haushalt – ein Stück private Willkommenskultur. Klassischerweise ist auch dieser Raum beengt und bietet scheinbar nur wenige Möglichkeiten. Doch das stimmt nicht. Moderne Lösungen können bewirken, dass auch das Gäste-WC genügend Bewegungsfreiheit bietet. Dabei sind kompakte Sanitärobjekte und gestalterische Details entscheidend.
Moderne Lösungen für das Gäste WC
Kompakte Waschbecken und WCs
Kleine Varianten von Waschbecken und WC bieten sich an, um dem Gästebad die Enge zu nehmen. Hier bieten sich etwa Kompakt-WCs an, die kürzer sind als die Standardmodelle.
Wandmontierte Einrichtung
Indem die Ausstattung schwebend montiert wird, bleibt der darunter liegende Boden sichtbar. Das sorgt für freie Fläche und trägt zu einem lockeren Raumgefühl bei.
Unterschrank und Waschtisch aus einem Guss
Es gibt auch für kompakte Waschtische moderne Kombinationen mit perfekt passenden Unterschränken, die viel Platz für Vorräte an Seife und Hygieneartikeln bieten.
Noch mehr Einrichtungstipps bietet unser Ratgeber „Gäste WC gestalten“.
Referenzbeispiel: Gästetoilette macht aus weniger viel mehr
In diesem Beispiel verwandelten unsere Planerinnen und Planer ein älteres Duschbad in ein modernes Gäste-WC. Hier wurde die Raumaufteilung völlig neu gedacht. Zunächst wurde auf die Dusche verzichtet. Die baulichen Voraussetzungen ermöglichten zudem das Versetzen der Eingangstür. Im neuen Bad dominiert ein großzügiger Waschtisch mit riesigem Spiegel. Die einstmalige Enge zwischen Toilettensitz und Waschbecken konnte völlig aufgelöst werden. Der Raum wirkt nicht nur größer, sondern bietet auch faktisch mehr Bewegungsfläche.
Ihre Badsanierung
Benötigen Sie Unterstützung bei der Planung und Umsetzung Ihres Badezimmers benötigen, dann stehen unsere Fachleute stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
Wir bieten eine umfassende Beratung und helfen Ihnen, die beste Entscheidung für Ihr Zuhause zu treffen. Vereinbaren Sie jetzt ein kostenloses und unverbindliches Erstgespräch mit unseren Experten – gemeinsam finden wir die optimale Lösung für Ihr Anliegen. Kontaktieren Sie uns gerne telefonisch unter der Nummer:
oder nutzen Sie unser Kontaktformular. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!
Autor:
Ludwig Falkenberg
Position:
Badplaner und Baddesigner