Minibad – So funktioniert ein Bad auf kleinstem Raum
Es gibt sie zuhauf, nicht nur in Altbauten: Minibäder, die nur wenige Quadratmeter messen. Auch diese besonderen Badezimmer auf kleinstem Raum lassen sich einladend gestalten. Es gibt so viele Möglichkeiten dafür. Hier zeigen wir, wie trotz beengter Verhältnisse genügend Platz übrig bleibt und die Raumwirkung positiv gestaltet werden kann. Licht, Farben, Fliesen, Sanitärobjekte und Schränke lassen sich gezielt für ein Minibad planen.
Badsanierung
Das Wichtigste in Kürze
- Licht und Farben: Gute Beleuchtung und helle Farben (Weiß, Pastelltöne) schaffen eine offene, luftige Raumwirkung in Minibädern.
- Kompakte Einrichtung: Raumsparende Sanitärobjekte, wie kleine Waschbecken oder platzsparende Badewannen, maximieren den verfügbaren Platz.
- Wandmontagen und Stauraum: WC und Möbel an der Wand montieren, um mehr Bodenfläche sichtbar zu machen; durchdachter Stauraum unter dem Waschtisch und in hohen Schränken schafft Ordnung.
- Fliesen und Oberflächen: Größere Fliesen und reflektierende Hochglanz-Oberflächen erzeugen optische Tiefe und lassen das Bad größer wirken.
- Duschen und Glasabtrennungen: Faltbare oder schiebbare Glasabtrennungen bieten Flexibilität und erhalten das Gefühl von Raumfreiheit.
Typische Grundrisse sind das langgezogene Mini-Schlauchbad und das kompakte, rechteckige Minibadezimmer. Eng an den Grundriss geknüpft ist die mögliche maximale Ausstattung. In Räumen mit kaum mehr als 2 Quadratmetern sind WC und Waschtisch die Norm. Ab 3 und mehr Quadratmetern kann auch eine Dusche Platz finden und in kleinen, rechteckigen Bädern ab 4 Quadratmetern kann sogar eine Badewanne untergebracht sein – besser für die Bewegungsfreiheit und Raumwirkung ist allerdings oft die Option mit Dusche.
Badezimmer Raumkonfigurator
Tipps und Ideen für die Minibad-Gestaltung
Während der Minibad-Grundriss die Ausstattung bestimmt, lässt sich der begrenzte Platz auf viele verschiedene Arten optimal gestalten und ausnutzen. Hier zeigen wir verschiedene Aspekte, wie kleinste Bäder groß herauskommen können. Alle Tipps und Ideen beruhen auf unserer langjährigen Planungserfahrung als Deutschlands größter Badsanierer.
- Ausreichendes Licht
Natürliches Licht, das über ein Fenster einfällt, fehlt in vielen Minibädern. Gerade dann ist eine gute Beleuchtung wichtig, die eine gute Atmosphäre schafft. Bereits eine einzelne Lichtquelle kann ausreichen. In langgestreckten Minibädern ist die Lösung oft eine Kombination aus Deckenlicht und beleuchtetem Badspiegel. - Helle Farben
Die Farbwahl beeinflusst die Raumwirkung. Helle Farben sind die richtige Wahl für ein kleines Bad, denn somit wirkt der Raum offener und luftiger. Wer Weiß zu langweilig findet, kann auf helles Grau oder Beige setzen. Pastelltöne sind eine gute Wahl für alle, die gerne mehr Farbe ins Bad bringen wollen. - Kompakte Einrichtung
Viele Hersteller bieten Kompaktversionen ihrer Sanitärobjekte an – perfekt für das Minibad! Schon wenige Zentimeter bei der Tiefe des Waschtisches oder des WCs – Fachplaner sprechen von „Ausladung“ – machen den Unterschied. Bei den Badewannen gibt es Raumsparwannen, die am Fußende schmaler sind und somit mehr Durchgangsfläche frei lassen. - Wirkungsvolle Wandmontagen
Um die luftige Wirkung zu verstärken, sollten das WC und Badmöbel stets an der Wand montiert werden. Das ist nicht nur beim Putzen von Vorteil. Auch optisch wirkt der Raum dann größer, weil mehr Bodenfläche sichtbar bleibt. - Genügend Stauraum
Klug geplanter Stauraum gewährleistet, dass das Minibad nicht vollgestellt wird und unruhig wirkt. Großes Potenzial bietet der Bereich unter und über dem Waschtisch: Darunter lässt sich ein kompakter Unterschrank platzieren, darüber ein Spiegelschrank. Ergänzend dazu bieten sich Hochschränke an, weil damit die Raumhöhe optimal genutzt werden kann. - Reflektierende Oberflächen
Möbelfronten in Hochglanz reflektieren ihre Umgebung, schaffen optisch so mehr Tiefe und sind daher eine gute Wahl für kleine Räume. Natürlich sind auch Spiegel immer eine gute Möglichkeit, einen Raum größer wirken zu lassen, denn diese verleihen optische Tiefe. - Reduzierte Deko
Mini-Badezimmer wirken schnell überladen und beengt. Deshalb ist es umso wichtiger, auf Ordnung und Sauberkeit zu achten. Bei Deko gilt: weniger ist mehr! Zu viel Deko lässt kleine Räume schnell unruhig und überladen wirken. Wenige, aber dafür bewusst ausgewählte Objekte runden den Look des Mini-Badezimmers ab.
Welche Fliesen sind für ein Minibad optimal?
Größere Fliesen, etwa im Format 60 x 60 cm, sind für kleine Badezimmer bestens geeignet. Sie kreieren einen cleanen Look, da nur wenige Fugen entstehen. Das sorgt für optisch für Ruhe. Generell sollte man eine deckenhohe Verfliesung besser vermeiden. Wandbereiche oberhalb der Verfliesung, die nur gestrichen sind, wirken luftiger. Dank wasserabweisender Farben und Putze ist das heutzutage unbedenklich.
Experten-Tipp: Continuity-of-Space-Effekt
„Um die Grundfläche des Raumes größer wirken zu lassen, kann man den Duschbereich in der gleichen Fliese fliesen wie den Rest des Raumes. So entsteht der Eindruck einer zusammengehörigen Fläche anstelle von abgetrennten Bereichen.“
Welche Lösungen gibt es für Minibäder mit Dusche?
Kleine Räume bieten für die beliebte Walk-In-Dusche selten ausreichend Platz. Faltbare Glasabtrennungenoder auch Schiebetüren sind daher meist die beste Wahl. Wenn gerade nicht geduscht wird, kann die Abtrennung geöffnet bleiben und somit das Gefühl von maximaler Raumfreiheit auf kleinster Fläche vermitteln. Aufgrund ihrer Transparenz lassen Glasabtrennungen den Raum darüber hinaus offen wirken.
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Autor:
Ludwig Falkenberg
Position:
Badplaner und Baddesigner